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  • Erstellungsdatum 12. Juli 2021
  • Zuletzt aktualisiert 12. Juli 2021

Regionale Produktion von Spargel und Erdbeeren durch Wetterextreme und Kostensteigerung bedroht

Ergebnisse einer Umfrage des Netzwerks der Spargel- und Beerenverbände e.V. unter rund 1 000 Spargel- und Beerenbetriebe zur Saison 2021

Leverkusen, 7. Juli 2021. Ohne Folie ist weder der Spargel- noch der Beerenanbau rentabel. Betriebe riskieren ohne entsprechenden Schutz gerade angesichts von Wetterextremen rund die Hälfte ihrer Erträge. Die Arbeitskräfteverfügbarkeit, wenn auch in dieser Saison weniger gravierend, wird weiterhin ein großes Thema bleiben. Noch mehr Druck kommt durch die Lohnkostensteigerung, dem Wegfall von Wirkstoffen im Pflanzenschutz und politisch getriebene Umweltauflagen in die Branche. Wir fordern, dass man auf politischer Ebene den deutschen Erzeuger*innen den Rücken stärkt und ihr Produktionsrisiko durch den geschützten Anbau senkt. Auch müssen die Akteur*innen bei ihren Entscheidungen die Konkurrenz der deutschen Obst- und Gemüseproduktion zur inner- und außereuropäischen Konkurrenz bedenken. Unsere Lebensmittel werden im internationalen Vergleich unter anderen Produktionsbedingungen hergestellt und können damit aufgrund der Lohnkosten und Auflagen nur zu einem entsprechenden Preis angeboten werden“ fordert Frank Saalfeld, Geschäftsführer des Netzwerks der Spargel- und Beerenverbände e.V.

Die Umfrageergebnisse zeigten, dass es um die 20 % Ertragseinbußen durch die kalte und nasse Witterung gegeben hat. War es im letzten Jahr das größte Problem noch die Verfügbarkeit von Erntekräften, so war es in diesem Jahr ein kaltes und nasses Frühjahr. Trotz daraus resultierenden guten Preisen für Erdbeeren und Spargel, hatten die Betriebe enorme zusätzliche Corona-bedingte Kosten für Unterbringung und Einhaltung der Arbeits-, Hygiene- und Infektionsschatzmaßnahmen zu tragen. In 82 Prozent der Betrieb gab es keine Corona-Infizierten, was ein gutes Zeichen dafür ist, dass die Investitionen den Betrieben einen einigermaßen guten Betriebsablauf garantiert hat. 74 % der Betriebe mit Corona-Infizierten konnten die Situation durch Isolation der Infizierten und Kontaktpersonen gut in den Griff bekommen. Wichtiges Thema in diesem Jahr war auch die Erntehelferversicherung. 91 Prozent der Betriebe haben für ihre Erntehelfer*innen eine so genannte Erntehelferversicherung, die auch die Kosten im Falle einer Corona-Erkrankung übernimmt, auf Betriebskosten abgeschlossen. Obwohl es in diesem Jahr keine Verschlechterung bei der Verfügbarkeit an Erntehelfer*innen gab, sind für die Saison nach der Corona-Pandemie die Betriebe weit weniger optimistisch, denn 43 % rechnen hier mit einer Verschlechterung. Befragt wurden die Mitgliedsbetriebe auch zum Thema Kostensteigerungen in der handarbeitsintensive Spargel- und Beerenproduktion. 78 % der Umfrageteilnehmer*innen gehen davon aus, dass sich die im Raum stehende Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro brutto pro Stunde am Markt nicht umsetzen lässt. Sie geben auch zu bedenken, dass durch den höheren Mindestlohn auch weitere Kostensteigerungen bei Lohnsteuer, Sozialversicherungsbeiträgen sowie Lohnsteigerungen für Festangestellte auf sie zukommen. Eine Verlagerung der Produktion in Niedriglohnländer wird dann die Folge sein, meinen 72 % der Umfrageteilnehmer*innen.  Ein interessantes Ergebnis brachte die Umfrage zum Wegfall der Umsatzsteuerpauschalierung. Demnach sind ab 2022 rund 52 % der befragten Betriebsleiter*innen betroffen. Sie rechnen mit durchschnittlich rund 17 % Gewinneinbußen. Dass die Nachhaltigkeit in der deutschen Spargel- und Erdbeerproduktion eine große Rolle spielt zeigte sich am Ende der Befragung. Insektenschutz, nachhaltiges Bewässerungsmanagement, Folienrecycling, der Einsatz von Nützlingen und die Nutzung regenerativer Energien sind wichtige Punkte in der Betriebsführung.

Die ausführliche Pressemitteilung können Sie im Pressenbereich einsehen und herunterladen.

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